Work-and-Travel Ü60 und was das für Auswirkungen auf das FHB hat

Wer denkt, Work-and-Travel sei nur was für junge Menschen, wird von unserer Gründerin Judith eines Besseren belehrt. Als immer noch sehr gerne mitten im Arbeitsleben stehende 65-Jährige hat sie im Januar den Selbstversuch gewagt und ist als digitale Nomadin nach Kolumbien geflogen. Das papierlose Büro, die ortsunabhängige digitale Arbeitsweise und ein bundesweit arbeitendes und bestens organisiertes Team machten es möglich.

Das erste Resümee, kurz bevor es mit dem Köfferchen und dem Laptop zurück ins Rheinland geht? Work-and-Travel ist generationsübergreifend eine Inspiration und durchaus im Arbeitsleben realisierbar. Solange die Gesundheit, die Internetverbindung sowie der Mobilfunk stabil sind und Fünf auch mal gerade sein dürfen, ist es für das ganze Team eine spannende Erfahrung. Wir haben in dieser Zeit gemeinsam eine gute Balance zwischen inspirierender Zusammenarbeitet und eigenverantwortlicher Selbstständigkeit gefunden. Denn dieses gegenseitige „mal so eben kurz anrufen“ scheut man dann eben doch.

Und sonst? Den Begriff „digitale Nomadin” möchte die Chefin gerne schmunzelnd in „digitale Einsiedelei” umbenennen, denn: sie selbst habe noch nie so konzentriert und effizient gearbeitet. Warum ist in der Fremde einiges anders? Einerseits, weil der normale Alltag fern der Heimat neue Impulse schenkt und beflügelt: Nie zuvor gesehene Licht-  und Farbspiele, unbekannte Gerüche und Geschmäcker. Andere Menschen und Lebensweisen. Fremdheit im positivsten Sinne, die es gilt zu entdecken. Das Einrichten eines Arbeitsalltags in der Ferne als spannungsreiche Herausforderung im besten Sinne des Wortes. Andererseits sagt sie: „Da ich in der Ferne meinen zeitlich begrenzten Lebensalltag aus dem kleinen Köfferchen improvisiere, fallen hier viele liebgewonnene Alltäglichkeiten des normalen Lebens aus: Treffen mit der Familie oder gemeinsames Kochen mit Freund:innen. Das Kümmern um all das, was nun mal ausnahmsweise zuhause liegen bleiben darf oder muss: der Garten, der Haushalt und die spontanen Begegnungen. Oder die Herausforderung, ob am Flughafen oder bei der Bahn gestreikt wird und all die vielen Zeitfresserchen, die eben nicht das Leben in der aktuellen Ausnahmesituation betreffen. Und ich stelle erstaunt fest, dass ich zwar unglaublich viel fürs Familienhörbuch geschafft habe, aber dass ich mich dennoch aufgefüllt fühle mit Ruhe, Gelassenheit und Entspannung. Dankbar, einfach mal in eine andere Welt eingetaucht zu sein und fühlen zu dürfen: Lasst uns den Moment feiern, als wäre er die Ewigkeit!“